Die belastende Verkehrssituation entlang der Ortsdurchfahrten in Felsberg hat in der Bevölkerung für Unmut und Kritik gesorgt. Nach einer Resolution, die der Ortsrat Felsberg verfasst hatte, gab es eine intensive Diskussion auf der Ortsebene. Die zuständigen Verwaltungsstellen wurden eingeschaltet und um Unterstützung gebeten.
Dabei wurde deutlich, dass es behördlicherseits sehr schwierig und langwierig, wenn nicht sogar unmöglich sein wird, den LKW-Verkehr durch verkehrslenkende Maßnahmen gänzlich aus dem Ort zu verbannen.
Hoffnung versprach dagegen ein Konzept, das die Gemeinde mit Unterstützung der LAG-Warndt-Saargau. e. V. entwickelt hat. Die darin enthaltenen Vorschläge wurden von Gerhard Fischer im Rahmen einer gut besuchten Bürgerversammlung vorgestellt und fanden auch weitgehend Zustimmung. Auch der Ortsrat begrüßte eine Umgestaltung der Ortsdurchfahrt. Hiernach sollten insgesamt drei Querungshilfen im Bereich der Bushaltestellen zu Fahrbahnverschwenkungen führen, so den Verkehrsfluss verlangsamen und zugleich den Fußgängern die Überquerung der Fahrbahn erleichtern. Die Ortseingänge sollten durch besondere Gestaltungsmaßnahmen die Eintrittsgeschwindigkeit der Kfz reduzieren helfen. Markierungen von Radfahrstreifen oder Schutzstreifen sollen Verbesserungen für den Radverkehr schaffen und ebenfalls geschwindigkeitsdämpfend wirken.
Was ist bisher geschehen?
Die Vorschläge wurden der zuständigen Straßenverkehrsbehörde (Landkreis SLS) und dem Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) vorgestellt. Dabei wurde grundsätzliche Zustimmung erzielt. Der LfS hat daraufhin im vergangen Jahr geprüft, ob die verfügbaren Flächen für die Umgestaltung ausreichen. Er hat eigens hierzu eine Vermessung durchgeführt. Ergebnis: zwei der drei vorgeschlagenen Querungshilfen können gebaut werden. Im Herbst 2020 wollte der Landesbetrieb mit der Planung beginnen. Die Umsetzung wurde für das kommende Jahr, also in 2021, in Aussicht gestellt. Die Möglichkeit der Errichtung einer Ampelanlage ist noch in der Prüfung. Bei einem Treffen mit der Ministerin für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr, Frau Anke Rehlinger, Vertretern der Obersten Straßenverkehrsbehörde, der Bürgermeisterin, dem Ortsrat Felsberg und Vertretern der Gemeindeverwaltung wurde die Angelegenheit insgesamt erörtert. Dabei wurde auch die Möglichkeit einer Geschwindigkeitsreduzierung angesprochen. Grundlage hierfür sollte ein Lärmgutachten bilden. Dieses Gutachten liegt inzwischen vor. Die Entscheidung ist beim Ministerium (Oberste Straßenverkehrsbehörde) noch anhängig.
Die Gestaltung der Ortseingänge führt die Gemeinde in eigener Regie und auf eigene Kosten sowie mit Beteiligung der Felsberger BürgerInnen durch. Die erforderlichen Absprachen mit den zuständigen Behörden wurden getroffen. Mit der Umsetzung hat die Bürgerwerkstatt Felsberg am Ortseingang Dürener Straße (Eingangselement „Stai“ wurde erstellt) begonnen. Die weiteren Maßnahmen, insbesondere die farbliche Fahrbahngestaltung, werden über das LEADER-Programm gefördert. LEADER ist ein Maßnahmenprogramm der Europäischen Union, mit dem seit 1991 Aktionen im ländlichen Raum gefördert werden.
Der Förderantrag hierzu wurde gestellt. Mit der Umsetzung darf allerdings erst nach der Bewilligung dieses Antrages begonnen werden.
Wie geht es weiter?
Nach Auskunft der Planungsabteilung des LfS gab es Verzögerungen bei der Vorlage des Vermessungsergebnisses. Dadurch hat sich auch die Planung verzögert. Trotz dieser Verschiebung geht der LfS davon aus, dass die Umgestaltungsarbeiten noch in diesem Jahr erfolgen können. Die Planung wird auch im Hinblick auf die Gestaltung der Bushaltestellen und die Markierung von Radverkehrsanlagen (Schutzstreifen oder Radfahrspuren) mit der Gemeinde abgestimmt.
Hinsichtlich der Ortseingänge ist zunächst die Bewilligung des Förderantrages abzuwarten. Danach kann auch die farbliche Gestaltung der Fahrbahn erfolgen.
Lediglich die Eingangsgestaltung in der Altforweiler Straße kann möglicherweise vorgezogen werden, weil dort die seitlichen Bereiche durch die Aktiven der Felsberger Bürgerwerkstatt hergestellt werden können.